Günther Keilhofer über seine Professur und die Zusammenarbeit mit der WHZ
Die Volkswagen Sachsen GmbH als Industrieunternehmen ist einer der größten Arbeitgeber im Freistaat Sachsen und langjähriger Kooperationspartner der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ). Motor der Entwicklung auf Seiten von Volkswagen ist zweifelsohne Prof. Dr. phil Günther Keilhofer. Im August 1998 wurde der gebürtige Bayreuther Personalgeschäftsführer und Arbeitsdirektor der Volkswagen Sachsen GmbH. Seit Februar 2004 gehört er dem Kuratorium der WHZ an. Zwei Jahre später berief ihn der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften zum Honorarprofessor für Personalmanagement. In diesem Jahr folgte schließlich die Übernahme des Vorsitzes des Hochschulfördervereins Mentor e.V. Campus3 sprach mit dem Manager über die Zusammenarbeit mit der WHZ und seine vielfältigen Funktionen.
Campus3: Die Volkswagen Sachsen GmbH ist für zahlreiche WHZ-Absolventen ein begehrter Arbeitgeber. Was erwarten Sie von zukünftigen Mitarbeitern?
Keilhofer: Wir erwarten von unseren Bewerbern, dass sie willens sind, sich einzubringen und mitzumachen. Wenn der Bewerber frühzeitig Kontakte knüpft, etwa über Praktika oder die Diplomarbeit und sein Studium gut abschließt, dann bieten wir den Besten eine Traineestelle in unserem Haus an. Nach dieser Ausbildung sind wir ganz sicher, ob er zu uns und wir zu ihm passen. Außerdem sollte jeder Absolvent genau wissen, wo er hin will. Deshalb erwarten wir, dass er sein Studium gut und in einer angemessenen Zeit absolviert und dabei einen guten Notenspiegel erreicht. Die Noten dokumentieren noch immer das Leistungsvermögen während des Studiums.
Campus3: Was sind für Sie die wichtigsten Eckpfeiler in der Zusammenarbeit mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau?
Keilhofer: Die Zusammenarbeit mit der Hochschule ist seit Anfang an eine Tradition am Standort Zwickau. Seit 2001 haben wir einen Kooperationsvertrag mit der Hochschule, der unter anderem die projektbezo-gene Forschung beinhaltet. Außerdem bin ich Mitglied im Kuratorium. Als wichtigen Beitrag dazu sehe ich, Innovationen an der Hochschule rechtzeitig anzuregen. Ich habe mich über die Berufung zum Honorarprofessor für Personalmanagement gefreut, weil ich der Meinung bin, dass an einer Hochschule auch Professoren lehren sollten, die durch ihren persönlichen Lebensweg Perspektiven in der freien Wirtschaft aufzeigen können. Die Volkswagen Sachsen GmbH hat 7.000 Mitarbeiter, bei den Zulieferern gibt es noch einmal mehr als 30.000 Arbeitsplätze. Das ist ein riesiges Potenzial für Absolventen. Doch dazu müssen wir darstellen, welche Möglichkeiten es für die Studenten in der Region gibt, also welche Chancen sie haben.
Campus3: Sie haben Ihre Tätigkeit als Honorarprofessor angesprochen. Was bedeutet es Ihnen, im Hörsaal zu stehen?
Keilhofer: Ich finde es sehr wichtig, früh zeitig Kontakt zu den Ingenieuren und Managern von morgen zu haben und auch Einfluss auf ihre Ausbildung zu nehmen. Denn so verhindern wir, dass wir morgen Bewerber haben, die nicht ganz unseren Vorstellungen entsprechen. Außerdem sehe ich es als Freude und Verpflichtung an, meine Erfahrungen den jungen Menschen weiterzugeben und für kritische Fragen zur Verfügung zu stehen. Und es ist nicht selbstverständlich, eben mal so mit einem Personalchef reden zu können.
Campus3: Im Januar übernahmen Sie den Vorsitz des Hochschulfördervereins Mentor. Wie sehen Ihre Ziele aus?
Keilhofer: Ich habe reichlich überlegt, ob ich dieses Amt übernehmen soll, mich letztendlich aber doch dafür entschieden. Ich möchte das Profil des Fördervereins stärken und nicht in Konkurrenz mit bestehenden Einrichtungen der Hochschule treten. Wir planen in den kommenden Wochen einen Workshop mit allen Vorstandsmitgliedern durchzuführen, um unsere Ziele für die nächsten Jahre festzulegen. Sicher ist: Der Vorstand des Mentor e.V. wird auch zukünftig die Aktivitäten für die WHZ so gestalten, dass das Studium für die Studenten weiterhin attraktiv bleibt.
aus: Campus3, 1.Jahrgang, 2. Ausgabe, Seite 52